Der Synodale Weg der katholischen Kirche

„Die Katholische Kirche in Deutschland macht sich auf einen Weg der Umkehr und der Erneuerung.“
Mit dieser Aussage beginnt die Satzung für den Synodalen Weg, der am 1. Dezember 2019 in München gestartet ist. Bislang gab es vier Synodalversammlungen mit rund 220 Teilnehmer*innen. Der Katholische Deutsche Frauenbund begleitet den Synodalen Weg von Beginn an konstruktiv-kritisch, denn dieser Prozess ist, wie KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth immer wieder betont, „eine große Chance für unsere Kirche“.
Vom 9. bis 11. März 2023 fand in Frankfurt am Main die fünfte und letzte Synodalversammlung statt. Hier können Sie ein Abschlussstatement von KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth dazu nachlesen.
Ein Thema erregte während der fünften Synodalversammlung starke mediale Aufmerksamkeit. Die Synodalversammlung und damit auch eine Mehrheit der Bischöfe beschloss trotz des vatikanischen Verbots Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare und wiederverheiratete Geschiedene. Diese Segensfeiern soll es ab 2026 geben, sofern die jeweiligen Ortsbischöfe diesen Beschluss umsetzen.
Der Artikel „Ein Segen für die Liebe“ in KDFB engagiert zeigt, wie wichtig diese Entscheidung nicht nur für betroffene Paare ist.
Wie geht es weiter?
Ein Synodaler Ausschuss wird die Texte beraten, die die Synodalversammlung nicht verabschieden konnte. Ihm werden die 27 Diözesanbischöfe sowie 27 vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken nominierte Mitglieder und 20 von der Synodalversammlung gewählte Personen angehören. Aufgabe des Synodalen Ausschusses ist es außerdem, den Synodalen Rat vorzubereiten, der die gemeinsame Beratung und Entscheidung von Bischöfen und Lai*innen in Deutschland verstetigen soll.
Die konstituierende Sitzung des Synodalen Ausschusses wird vom 10. bis 11. November 2023 in Essen stattfinden.
Digitale SprachRunde Synodaler Weg
Mehrheit für Grundtext zu Frauen in der katholischen Kirche
Große Erleichterung am zweiten Tag der 4. Vollversammlung des Synodalen Weges Anfang September 2022 in Frankfurt am Main: Der Grundtext zu „Frauen in Ämtern und Diensten in der katholischen Kirche“ wurde mit großer Mehrheit verabschiedet. Der Text formuliert eine deutliche Bitte an Papst Franziskus, entsprechende Reformideen auf Weltebene zu prüfen.
KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth begrüßte das Abstimmungsergebnis: „Und sie bewegt sich doch! Der Grundtext zu Frauen in Diensten und Ämtern wurde vom Synodalen Weg mit den notwendigen Mehrheiten verabschiedet. Der Text wird nun von den Bischöfen in Rom vorgelegt. Ich bin dankbar und erleichtert – und habe Hoffnung für eine Erneuerung unserer Kirche. Der Frauenbund ist mit auf dem Weg!“
Geleitet wird das Synodalforum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ von der Theologieprofessorin und KDFB-Frau Dorothea Sattler und Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück.
Warum gibt es den Synodalen Weg?
Nach der Veröffentlichung einiger Missbrauchsstudien und den damit verbundenen Erschütterungen wurde deutlich: Die katholische Kirche in Deutschland braucht dringend einen Weg der Umkehr und Erneuerung. Ein „Weiter so!“ darf es nicht geben. Deshalb haben die deutschen Bischöfe im März 2019 einen Synodalen Weg beschlossen, bei dem Lai*innen und Kleriker gemeinsam auf der Suche nach Antworten und Lösungsvorschlägen für die gegenwärtige schwierige Situation sind.
Wer nimmt am Synodalen Weg teil?
Welche Foren gibt es beim Synodalen Weg?
Es gibt vier Schwerpunktthemen, zu denen sich vier Foren gebildet haben:
- “Macht und Gewaltenteilung – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag”
- “Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft”
- “Priesterliche Existenz heute”
- „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche”.