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152. Geburtstag von Ellen Ammann

06.07.2022

Vor 152 Jahren, am 1. Juli 1870, wurde Ellen Ammann als Ellen Aurora Sundström in Stockholm geboren. Mit 20 Jahren, 1890, zog sie nach ihrer Heirat nach München. Wegen ihrer Herkunft wird sie häufig als „frauenbewegte Schwedin“ bezeichnet.

Ellen Ammann war nicht nur eine Vorreiterin der katholischen Frauenbewegung in Bayern, sondern sie hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch auf zahlreichen anderen Gebieten das soziale, gesellschaftliche und politische Leben in Bayern über Jahrzehnte hinweg nachhaltig geprägt.

Mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein, Kreativität und politischem Weitblick setzt die sechsfache Mutter sich erfolgreich für die Rechte von Frauen und Mädchen und für sozial Schwache ein. Getragen wird ihr Engagement von ihrem unerschütterlichen Glauben.

Viele Einrichtungen gehen auf die Initiative der körperlich zierlichen, charakterlich allerdings äußerst durchsetzungsstarken Katholikin und sechsfachen Mutter zurück: Die Münchner Bahnhofsmission, der Mädchenschutzverein (heute InVia), die Katholische Stiftungshochschule München, der KDFB Landesverband Bayern, die Polizeiseelsorge sowie das Säkularinstitut Anciallae Sanctae Ecclesiae. Diese Institutionen versuchen bis heute, das Andenken an ihre Gründerin angemessen zu wahren.

1919 wird Ellen Ammann als eine der ersten weiblichen Abgeordneten in den Bayerischen Landtag gewählt. Bis zu ihrem Tod im November 1932 prägt sie als Abgeordnete die bayerische Landespolitik.

Ellen Ammann bezieht in ihrer politischen Arbeit immer wieder offen Stellung gegen die Nationalsozialisten und warnt eindringlich vor der Gefahr, die von der NSDAP und ihrem Gedankengut ausgeht. Dank ihres couragierten Eingreifens konnte Anfang November 1923 der Hitlerputsch vereitelt werden.

In München erinnern bis heute einige Stätten an Ellen Ammann. Im Stadtteil Blumenau ist ein kleiner Weg nach ihr benannt. In Großhadern trägt ein Kinderhaus der Caritas ihren Namen. An der Katholischen Stiftungshochschule in München wurde im November 2021 das Ellen-Ammann-Seminarhaus eingeweiht. In der Maxvorstadt befindet sich in der Schraudolphstraße das Ellen-Ammann-Haus, die Geschäftsstelle des KDFB Landesverband Bayern. Dort erinnern eine Gedenktafel und eine Dauerausstellung an Ellen Ammann.

Seit März 2021 gibt es in der Bahnhofsmission Essen “Ellens Treff”. Frauen haben hier einmal im Monat die Möglichkeit, sich untereinander – ohne Männer – auszutauschen. Benannt wurde der Treff nach Ellen Ammann, weil sie 1897 am Münchner Hauptbahnhof die erste katholische Bahnhofsmission gegründet hat.  

Die Wanderausstellung „Ellen Ammann: Pionierin, Netzwerkerin, Trendsetterin“ des KDFB Landesverband Bayern gibt einen umfangreichen Einblick in das Leben und Wirken von Ellen Ammann und kann von Interessierten ausgeliehen werden.

Seit 2013 gibt es den Ellen-Ammann-Preis, der alle zwei Jahre feierlich im Bayerischen Landtag vom KDFB Landesverband Bayern verliehen wird. Damit werden Frauen geehrt, die wie Ellen Ammann Grenzen überwunden haben.

All diese Bemühungen sollen dazu beitragen, dass Ellen Ammann nicht in Vergessenheit gerät. Denn auch im Jahr 2022 kann man von einer Frau wie Ellen Ammann noch sehr viel lernen.

Hörfunksendungen zum 152. Geburtstag von Ellen Ammann

Am 1. Juli 2022 gab es anlässlich des 152. Geburtstages von Ellen Ammann im Notizbuch-Freitagsforum auf Bayern 2 ein Interview mit der KDFB-Landesvorsitzenden Emilia Müller zum Ellen-Ammann-Geburtstagsfest. Außerdem beleuchtete der Beitrag „Ellen Ammann und der Hitlerputsch“ ihre zentrale Rolle bei der Vereitelung des Hitlerputsches im November 1923.

Am 2. Juli 2022 zeichnete Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, in der Hörfunksendung „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks den Lebensweg der katholischen Politikerin und prägenden Person der katholischen Frauenbewegung nach und würdigte „ihre selbstverständliche Verbindung von Spiritualität und Weltverantwortung“.

Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern ist mit 135.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein.
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