89. Todestag von Ellen Ammann

Am 23. November 1932, vor 89 Jahren, verstarb unsere Gründerin Ellen Ammann nach einer Rede im Bayerischen Landtag.
Ihr Tod sorgte weit über den Katholischen Deutschen Frauenbund hinaus für Bestürzung. Ellen Ammann war nicht nur eine Vorreiterin der katholischen Frauenbewegung in Bayern, sondern sie hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch auf zahlreichen anderen Gebieten das soziale, gesellschaftliche und politische Leben in Bayern über Jahrzehnte hinweg nachhaltig geprägt.
Am 22. November 1932 hielt die sechsfache Mutter und engagierte Sozialpolitikerin eine Landtagsrede zu Hilfsmaßnahmen für kinderreiche Familien. Nach dieser Rede brach sie zusammen. Kurz nach Mitternacht starb sie an den Folgen eines plötzlichen Schlaganfalls.
Keine der weiblichen Landtagsabgeordneten der Weimarer Republik war so lange und kontinuierlich im Bayerischen Landtag vertreten wie Ellen Ammann. Aber nicht nur als Politikerin bewegte Ellen Ammann viel.
An ihrer Beerdigung am Alten Südfriedhof am 25. November nahm alles teil, was Rang und Namen hatte: Der damalige bayerische Ministerpräsident Heinrich Held, das gesamte Kabinett und die Spitzen der Münchner Stadtverwaltung. Hunderte von KDFB-Frauen reisten aus ganz Bayern an, um gemeinsam Abschied von ihrer Vorsitzenden zu nehmen.
Wenige Monate nach ihrem Tod veröffentlichte ihre enge Mitarbeiterin Marie Amelie von Godin eine Biographie der frauenbewegten Katholikin. 1933 ließen die Nationalsozialisten die 60.000 bereits gedruckten Exemplare einstampfen. Man hatte nicht vergessen, dass Ellen Ammann 1923 maßgeblich an der Vereitelung des Hitler-Putsches beteiligt war.