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Erinnerung an Marie Zettler

München, 02.02.2024

Vor 74 Jahren, am 5. Februar 1950, ist Marie Zettler gestorben. Sie wurde am 13. November 1885 als Tochter eines Tonwerkbesitzers in Mering bei Augsburg geboren. Von 1912 bis zu ihrem Tod war sie hauptamtliche Landessekretärin in der Geschäftsstelle des KDFB Landesverband Bayern. In dieser Position erwies sie sich als Glücksfall für den Landesverband.

Neben ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit im Landesverband war Marie Zettler auch politisch aktiv. Nach der Einführung des aktiven und passiven Frauenwahlrechts in Deutschland im November 1918 kandidierte sie am 19. Januar 1919 für die verfassungsgebende Nationalversammlung.

Bis Mai 1920 war sie Abgeordnete der verfassungsgebenden Nationalversammlung in Weimar und Berlin. Bei den Reichstagswahlen 1920 kandidierte sie nicht mehr, sondern widmete sich wieder voll und ganz ihren Aufgaben im KDFB Landesverband Bayern.

Als Landessekretärin des KDFB war Marie Zettler eine der engsten Mitarbeiterinnen von Ellen Ammann. Bis kurz vor ihrem Tod leitete sie die Landesgeschäftsstelle. Darüber hinaus war die gläubige Katholikin Redakteurin der damaligen Mitgliederzeitschrift des KDFB Landesverband Bayern, die unter dem Titel „Bayerisches Frauenland“ herausgegeben wurde.

Nach schwerer Krankheit starb Marie Zettler am 5. Februar 1950 und wurde in ihrem Geburtsort Mering beigesetzt. Da ihre Münchner Wohnung im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde, verbrachte sie ihre letzten Lebensjahre in Mering. Helene Weber bezeichnete Marie Zettler in einem Nachruf als „Seele der katholischen Frauenbewegung in Bayern“.

„Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Aufgabe.“

In die Geschichte der Katholischen Frauenbewegung ist vor allem ein Satz von Marie Zettler eingegangen: „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Aufgabe“. Dieser Satz ist heute aktueller denn je. Sie schrieb ihn 1929 in einem Artikel in der damaligen Frauenbundzeitschrift „Die christliche Frau“ im Rückblick auf die Anfänge der Weimarer Republik.

Text: Gerlinde Wosgien

Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern ist mit 135.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein.
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