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Delegiertenversammlung im Zeichen des Einsatzes für die Demokratie

München, 18.06.2024

München, 18. Juni 2024 – Unter dem Motto „Starke Frauen – Starke Demokratie“ fand am 15. Juni 2024 im Kardinal-Wendel-Haus in München die Delegiertenversammlung des KDFB Landesverband Bayern statt.

Ein Segen in unsicheren Zeiten

Mit den Worten „Ihr sollt ein Segen sein!“ wurden die Delegierten im Rahmen eines Wortgottesdienstes begrüßt. „Gerade in Umbruchzeiten oder in Zeiten der Unsicherheit und von Krisen ist es wichtig, dass wir Zuspruch erfahren, dass wir einander stützen und stärken – und dass wir uns Zuspruch ´von oben´ holen“, betonte Regina Ries-Preiß, Referentin für Theologie und Spiritualität beim KDFB Landesverband Bayern, die gemeinsam mit Antonia Klein, Geschäftsführerin des KDFB-Diözesanverbandes München-Freising, den Wortgottesdienst leitete.

Seit seiner Gründung vor über 120 Jahren setzt sich der Katholische Deutsche Frauenbund für die Stärkung der Demokratie und den Erhalt des Friedens ein. Diese Themen standen während der diesjährigen Landesdelegiertenversammlung einmal mehr im Mittelpunkt

Demokratie und Frauenrechte im Mittelpunkt

„Die Demokratie, in der wir leben, ist keine Selbstverständlichkeit. Es gilt, sie vor extremen Kräften zu schützen, die versuchen, demokratische Fundamente und Werte auszuhöhlen“, appellierte Birgit Kainz, Landesvorsitzende des KDFB Bayern. Sie hob hervor, dass Angriffe auf demokratische Werte auch eine spezifische Gefahr für die hart erkämpften Rechte von Frauen darstellen. Prof. Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für politische Bildung in Tutzing, unterstrich in ihrem Gastvortrag, dass der Schutz der Demokratie in den Händen der Bürgerinnen und Bürger liegt: „Unsere Verfassung kann uns bzw. die Demokratie nicht schützen, umgekehrt ist das aber schon möglich.“

Projektgruppe „Starke Frauen – Starke Demokratie“

Der KDFB Landesverband Bayern wird eine Projektgruppe mit dem Namen „Starke Frauen – Starke Demokratie“ ins Leben rufen, um durch Aufklärungsarbeit und Ermutigung die Bedeutung der demokratischen Grundordnung zu festigen. Die Gruppe ist auf die Kommunalwahl 2026 ausgerichtet und steht unter der Leitung der stellvertretenden Landesvorsitzenden Sabine Slawik. Eingeladen zur Teilnahme an der Projektgruppe sind alle KDFB-Frauen, die ein kommunalpolitisches Amt bekleiden, bekleidet haben oder sich dafür aufstellen lassen. Das Auftakttreffen findet am 9. November 2024 statt. Anmeldungen bitte an Stephanie Remagen unter remagen@frauenbund-bayern.de

Satzungsänderung: Wer Mitglied einer demokratiefeindlichen Partei ist, kann nicht Mitglied im KDFB sein

Der gesellschaftliche Rechtsruck beschäftigt den Verband stark. Mittels einer Satzungsänderung wurde der Grundsatz des „Ausschlusses von Mitgliedern extremistischer Organisationen gleich welcher politischen Ausrichtung sowie von Mitgliedern rassistisch und fremdenfeindlich organisierter Organisationen oder Gruppierungen“ in den Statuten aufgenommen. „Alle Mitglieder des Frauenbundes bekennen sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland“, bekräftigt KDFB-Landesvorsitzende Birgit Kainz. Wer Mitglied einer demokratiefeindlichen Partei ist, kann nicht Mitglied im KDFB sein.

Frauengesundheit und geschlechtersensible Medizin

Neben dem gesellschaftlichen Rechtsruck widmete sich die Delegiertenversammlung der Gesundheit von Frauen. Die Delegierten beschlossen, aktiv auf die Politik mit dem Thema „Geschlechtersensible Medizin“ zuzugehen. Da geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin nach wie vor häufig vernachlässigt werden, sollen entsprechende Lehrstühle zur Forschung und Therapie geschlechtersensibler Erkrankungen von der Politik finanziell gefördert werden.

Fachkräftemangel in Kindertagesstätten

Die Delegierten befassten sich zudem mit dem drängenden Thema der angespannten Lage in Kindertagesstätten. Der Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung führt mittlerweile zu sehr großen Problemen bis hin zu Gruppenschließungen in Kita-Einrichtungen. Familien und vor allem Frauen werden dadurch vor unglaubliche Herausforderungen gestellt, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Die Landesdelegiertenversammlung beschloss, sich intensiv dafür einzusetzen, Rahmenbedingungen in Kitas nachdrücklich zu verbessern und die Attraktivität des Erzieher*innenberufs zu steigern durch:

  • Deutliche Verbesserung des Anstellungsschlüssels in Kitas
  • Längerfristige Arbeitsverträge für Kita-Personal und dadurch Planungssicherheit für Mitarbeiter*innen
  • Anpassung bzw. Veränderung des Fördersystems des BayKiBiG
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütung für Erzieher*innen, um Anreize zur Ergreifung dieses Berufs zu schaffen

Anerkennung des Ehrenamts

Ein weiterer Antrag forderte mehr Anerkennung für das Ehrenamt. Der KDFB wird die Bayerische Staatsregierung und die Bundesregierung auffordern, folgende Maßnahmen zu ergreifen:

  • Erhöhung und Angleichung der Ehrenamts- und Fachübungsleiterpauschalen
  • Bildungsfreistellung für fachliche Weiterbildung im Ehrenamt
  • Anerkennung von Ehrenamtszeiten in der Rentenversicherung und in Studien- und Ausbildungsleistungen

Diese Landesdelegiertenversammlung zeigte einmal mehr, dass der KDFB Landesverband Bayern nicht nur die Rechte und Interessen von Frauen stärkt, sondern sich auch aktiv für den Erhalt der Demokratie einsetzt.

Grußwort von Kardinal Reinhard Marx an die Delegierten
Grußwort von Oberbürgermeister Dieter Reiter an die Delegierten

Text: Stephanie Remagen
Zusammenstellung: Gerlinde Wosgien

Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern ist mit 119.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein.
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