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Verbände wie der KDFB sind Garant für stabile Gesellschaft

Augsburg/München, 25.07.2022

Augsburg/München, 25.07.2022 – „Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) wird sich dafür einsetzen, dass der Übungsleiterfreibetrag auch auf die Tätigkeit in Vorstandsämtern von gemeinnützigen Vereinen ausgeweitet wird,“ so Birgit Kainz, die neue Vorsitzende des KDFB-Landesverbandes bei der Delegiertenversammlung am Wochenende in Augsburg. Die Delegierten des größten bayerischen Frauenverbandes haben verschiedene Anträge an Politik und Kirche verabschiedet mit dem Ziel der Gleichstellung von Frauen: Das Themenspektrum beginnt bei der paritätischen Besetzung der Wahllisten für die Landtagswahl 2023, reicht über garantierte Rechte für gewählte Räte in der Kirche bis zum Schutz der bäuerlichen Landwirtschaft vor Landraub.

Ursula Münch, die Direktorin der Politischen Akademie in Tutzing, analysierte in ihrem Vortrag „Wert der Verbände im gesellschaftlichen Wandel“: Die dramatischen Veränderungen der politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen könnten die Arbeit von Verbänden erschweren. Münch sagte: „Es zeigt sich aber auch: Gerade in Zeiten großer Verunsicherung sind Strukturen, inhaltliche Angebote und das Netzwerk von Verbänden wie dem KDFB wichtiger denn je. Verbandsarbeit, die mit der Modernisierung der Gesellschaft mithält, gibt Individuen Halt und wirkt gesellschaftlich stabilisierend.“ Tanja Pichlmeier, neue stellvertretende Landesvorsitzende des KDFB, stuft deshalb die Forderung der Delegierten, mehr Personen die Übungsleiterpauschale und damit einen höheren Steuerfreibetrag zu gewähren, als sehr wichtig ein: „Sonst wird es immer schwieriger, junge Frauen zu finden, die Ehrenamt noch leisten können.“

Mit Blick auf die Landtagswahl 2023 geht der Aufruf des KDFB an die Parteien, für mehr Gleichstellung im Parlament und in ihren eigenen Strukturen zu sorgen. Bei der Aufstellung der Wahllisten sei auf paritätische Besetzung zu achten. Gerade bei Neubesetzung eines Stimmkreises sollen Frauen aufgefordert und motiviert werden, sich aufstellen zu lassen. „Der KDFB will, dass die demokratischen Parteien in Bayern alle Möglichkeiten nutzen, Frauen in der Politik zu stärken“, so die Landtagsabgeordnete Carolina Trautner, jetzt auch stellvertretende KDFB-Landesvorsitzende.

Frauen bestellen weltweit hauptverantwortlich das Land und sichern somit die Ernährungslagen. Bodenspekulation und Landraub sind weltweit aktuelle Themen, denn Grund und Boden lassen sich nicht vermehren. „Dort wo er fruchtbar oder lukrativ ist, wird er zum knappen Gut und Spekulationsobjekt“, so Sabine Slawik, wieder zur stellvertretenden Landesvorsitzende des KDFB gewählt. „Deshalb wollen wir, dass politische Entscheidungsträger darauf hinwirken, dass in Ländern, in denen Investoren unter deutscher Beteiligung Land aufkaufen, diese Käufe genau geprüft werden, um die ansässigen bäuerlichen Familienbetriebe zu schützen. Es muss darauf hingewirkt werden, dass Gewohnheitsrecht in verbrieftes Recht umgewandelt wird und somit Rechtssicherheit herrscht.“

„Vor allem wir Frauen halten das soziale und das kirchliche Miteinander vor Ort am Laufen,“ analysiert Anne-Marie Ederer, neu in den KDFB-Landesvorstand gewählt. „Lai*innen prägen zwar das Leben der Kirche als Mitglieder von Räten; ein Mitbestimmungsrecht haben sie jedoch nicht.“ Das muss sich nach Ansicht des KDFB ändern: Die gewählten Räte müssten mit Entscheidungskompetenzen ausgestattet werden. Ederer betont: „Für uns als KDFB kann nur eine Kirche, in der Lai*innen und Kleriker auf Augenhöhe kirchliches Leben gestalten, eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche sein.“

Redaktion: Ulrike Müller-Münch

Der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern ist mit 135.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein.
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