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Wem gehört das Land? Eine Frage der Gerechtigkeit?!

Land ist ein wertvolles Gut

München, 10.06.2021

Boden ist ein knappes, nicht beliebig vermehrbares Gut. Weltweit genauso wie hierzulande.

„Wem gehört das Land – eine Frage der Gerechtigkeit?!“, lautete deshalb der Titel eines zweitägigen Online-Seminars des Bildungswerks des Bayerischen Landesverbandes des KDFB in Kooperation mit der Bayerischen Landfrauenvereinigung des KDFB und Misereor in Bayern.

Dass um die Fläche zunehmende Konkurrenz entsteht, ist überall zu beobachten – sei es für den Anbau von Nahrungsmitteln, für Wohnraum, für Straßen oder Produktionsstätten. „Verschärft wurde das vor allem seit 2008, als durch die Bankenkrise neue Anlagemöglichkeiten interessant wurden und dadurch der Boden zum Spekulationsobjekt wurde“, erläuterte Misereor-Referent Markus Wolter.

Verheerende Folgen des Landraubs

Welche verheerenden Folgen der daraus resultierende Landraub für die Landbevölkerung in Südamerika oder auf dem afrikanischen Kontinent hat, schilderten die Rechtsanwältin Aneth Lwakatare aus Tansania, die sich für Menschenrechte einsetzt, und Juliana Schulte-Wieschen, die als Lateinamerikaexpertin von Adveniat die etwa 40 Teilnehmer*innen informierte. Die Europaabgeordnete Anna Cavazzini (Bündnis 90/Die Grünen) betonte, dass über zwanzig Prozent der Abholzungen in Lateinamerika mit europäischen Importen in Zusammenhang stehen.

Blick auf Agrarstruktur in Bayern

Zum facettenreichen Programm des Seminars gehörte auch der Blick von Anton Dippold vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium auf die immer noch recht kleinteilige Agrarstruktur in Bayern. Die Preisentwicklung bei der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche sei ein wesentlicher Grund, warum viele landwirtschaftliche Betriebe bei den Kaufpreisen nicht mehr mithalten könnten, so Dippold.

Nachhaltige Flächennutzung

Lisa Amon vom Bistum Eichstätt ging auf die kirchlichen Liegenschaften und die damit verbundene nachhaltige Verantwortung ein. Auf großes Interesse bei den Teilnehmer*innen stieß auch das Thema Belebung von Ortskernen und das Wiedernutzen von Leerstandsgebäuden. Philipp Lurz von der Gemeinde-Allianz Hofheim berichtete, dass es durch ein entsprechendes Maßnahmenbündel gelungen sei, über 300 Leerstände bei den sieben teilnehmenden Gemeinden zu vermitteln und so zur Einsparung von Fläche beizutragen.

Weitere Programmpunkte des Online-Seminars:

  • Das Lieferkettengesetz in Deutschland und der Europäischen Union (KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik/Barbara Schmidt, Leiterin Misereor Bayern)
  • Wald in Frauenhand (Beatrix Enzenbach)
  • Einblicke in das Leben von Frauen in Uganda und Senegal, die nach wie vor weitgehend vom Landbesitz ausgeschlossen sind (Pater Roberto Turyamureeba)

Die beiden Seminartage wurden wohltuend unterbrochen durch spirituelle Impulse und Bewegungseinheiten und boten viele nützliche Informationen rund um das Thema Land und Boden.

Text: Claudia Klement-Rückel

Bericht der Bayerischen Landfrauenvereinigung des KDFB über das Online-Seminar „Wem gehört das Land? Eine Frage der Gerechtigkeit!“

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