Mütterrente
Bayerns größter Frauenverband lässt nicht locker. Er fordert weiterhin: „Mütter brauchen drei Rentenpunkte für jedes Kind“. In den vergangenen Jahren gab es zwei Teilerfolge. Seit 1. Juli 2014 erhalten Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, zwei Rentenpunkte. Seit 2019 gibt es 2,5 Rentenpunkte pro Kind, das vor 1992 geboren wurde, also einen halben Rentenpunkt mehr.
Mütter, deren Kinder nach 1992 geboren sind, erhalten pro Kind drei Rentenpunkte. Der Katholische Deutsche Frauenbund fordert seit einigen Jahren: Die Ungerechtigkeit bei der rentenrechtlichen Anrechnung der Erziehungszeit zwischen den Generationen muss verschwinden.
KDFB-Landesvorsitzende Birgit Kainz fordert 3. Rentenpunkt
„Schon seit vielen Jahren setzt sich der KDFB intensiv für eine geschlechter- und generationengerechte Rente ein. Es ist höchste Zeit, dass diese Debatte in der Politik nun wieder aufgegriffen wird. Wir unterstützen die Forderung von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf nach der Vollendung der Mütterrente und setzen uns vehement für den dritten Rentenpunkt für jedes Kind für alle Mütter ein.“
Birgit Kainz, KDFB-Landesvorsitzende, am 07. März 2024
Gerechtigkeitslücke bei Mütterrente endlich schließen
Die Lebensleistung von Müttern, die vor 1992 ihre Kinder zur Welt brachten, muss bei der Rente mit drei Entgeltpunkten pro Kind genauso bewertet werden wie die Erziehungsarbeit jüngerer Frauen. Dem KDFB ist diese Anerkennung so wichtig, weil diese Mütter oftmals auf eine eigene Berufsausübung verzichtet oder diese erheblich reduziert haben zugunsten von Pflege-, Erziehungs- und Familienarbeit. Denn: Als ihre Kinder klein waren, hat es öffentliche Kinderbetreuung im heute üblichen Umfang nicht gegeben. Und: In ihrer Lebensplanung vertrauten diese Frauen auf die damalige Rechtslage der Hinterbliebenenversorgung.
Frauen, die die Sorge um die Familie stets in den Vordergrund stellten, dürfen im Alter nicht zu den Verliererinnen der Gesellschaft werden und unter Altersarmut leiden. Das ist ein zentrales Anliegen des KDFB.
Der KDFB Bayern unterstützt die Forderung von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf nach dem dritten Rentenpunkt für alle Mütter. Hier können Sie die Pressemitteilung des Landesverbandes vom 07. März 2024 nachlesen: https://www.frauenbund-bayern.de/aktuelles/gerechtigkeitsluecke-bei-der-muetterrente-endlich-schliessen/
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) beziffert die Ausgaben der Rentenversicherung 2022 für die Mütterrente auf 13 Milliarden Euro. Fast neun Millionen Rentnerinnen profitieren davon, das sind 86,5 Prozent aller Frauen, die älter als 65 Jahre alt sind. Frauen haben trotz Mütterrente immer noch ein Armutsrisiko von 19.4 Prozent, ohne Mütterrente würde diese Quote jedoch auf 22,3 Prozent steigen. Hier können Sie den entsprechenden Artikel nachlesen.