Margarete Winnichner, Preisträgerin 2023
Name: Margarete Winnichner
Ellen Ammann-Preis: Preisträgerin 2023
Projekt: Frauen für Mädchen
Eine direkte Begegnung mit einem Mädchen, das jahrelang körperlicher und sexueller Gewalt ausgesetzt war, erschütterte Margarete Winnichner bis ins Mark. Spontan fasste sie die Entscheidung, sich gegen häusliche und sexualisierte Gewalt zu engagieren.
1988 gründete sie zusammen mit sechs weiteren Frauen den Verein „Frauen für Mädchen“. Damals war das Thema – gerade im tiefsten Bayern aufgrund von Sexualmoral und Tradition – ein Tabuthema. Es brauchte mutige Vorreiterinnen, um dieses Thema aus dem Dunkel in die Öffentlichkeit zu heben. Für ihren Einsatz wurden die Frauen damals belächelt und oft beleidigt, doch sie gaben nicht auf. Es entstanden Präventions- und Hilfsangebote sowie ein Netzwerk, das Betroffene schnell unterstützen kann.
Mit dem Wechsel der Sozialpädagogin ins Diakonische Werk Traunstein 2001, wo sie Fachbereichsleiterin für Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe ist, kam die Tätigkeit des Vereins in der Arbeit der Fachstelle für sexuelle Gewalt unter und das Engagement konnte weitergeführt werden. Margarete Winnichner gründete 2004 zudem mit weiteren Frauen den örtlichen „Runden Tisch“ gegen häusliche Gewalt. Wo sie kann, setzt sie all ihre Kräfte ein, um Frauen und Mädchen zu schützen.