Optionszeitenmodell
Der Katholische Deutsche Frauenbund macht sich für das Optionszeiten-Modell von Dr. Karin Jurczyk und Prof. Dr. Ulrich Mückenberger stark.
In diesem wissenschaftlich entwickelten Modell soll jede*r Arbeitnehmer*in ein rechtlich und finanziell abgesichertes Zeit-Budget von neun Jahren zur Verfügung haben, das im Erwerbsverlauf zweckgebunden für Kindererziehung, Pflege, Ehrenamt, Weiterbildung und Selbstsorge genutzt werden kann.
Idee: Flexible, „atmende“ Lebensläufe mit sozialem Mehrwert für alle
Dieses Zeitbudget kann im Laufe des Erwerbslebens einer Person zweckgebunden für Zeiten der Kindererziehung und Pflege, des ehrenamtlichen Engagements, der Weiterbildung und der Selbstfürsorge genutzt werden. Finanziell abgesichert werden diese Zeiten von verschiedenen Seiten: vom Staat für die Zeiten der Care-Arbeit und des ehrenamtlichen Engagements, von der Arbeitgeberseite für die Weiterbildungszeit und von den Arbeitnehmer*innen für die Selbstsorgezeiten (mit einer sozialen Sockelung für Geringverdienende).
Der KDFB unterstützt dieses Modell, denn:
- die – bisher überwiegend von Frauen – geleistete Care-Arbeit wird gesellschaftlich und finanziell angemessen gewichtet und auf mehrere Schultern verteilt
- Freistellungszeiten für ein ehrenamtliches Engagement werden ermöglicht
- Zeiten der Weiterbildung werden in den modernen Lebenslauf integriert
- Zeiten der Selbstfürsorge helfen, Überlastungen und Erschöpfungserkrankungen zu verhindern
Seit 2022 setzt sich der KDFB gezielt dafür ein, das Optionszeitenmodell als eine Möglichkeit der gerechten Aufteilung der Sorgearbeit zu prüfen und mit weiterzuentwickeln.
Um die Grundidee verständlich zu machen und die öffentliche Diskussion anzuregen, hat der KDFB Landesverband Bayern einen kurzen Erklärfilm zum Optionszeitenmodell produziert. Die Münchner Soziologin Karin Jurczyk hat die Filmproduktion wissenschaftlich beraten.
KDFB-Erklärfilm zum Optionszeitenmodell
Weiterführende Informationen
Auf Bundesebene ist der Katholische Deutsche Frauenbund bei regelmäßigen Treffen mit der Bundesstiftung für Gleichstellung und der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik vertreten, um Vorschläge für die Umsetzung des Optionszeitenmodells zu erarbeiten.
Zusammenstellung: Friederike Kukula