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Kardinal Marx zu Missbrauchsgutachten – KDFB fordert Umdenken in der Kirche

Dom München

München, 27.01.2022

Eine Woche nach Veröffentlichung des Missbrauchsgutachten im Erzbistum München-Freising hat Kardinal Marx im Rahmen einer Pressekonferenz sein Versagen im Umgang mit den Opfern eingeräumt.

Es sei unverzeihlich, dass es kein wirkliches Interesse an ihrem Leiden gegeben habe, so Marx, das habe auch systemisch Gründe, zugleich aber trage er als amtierender Erzbischof die moralische Verantwortung.

Marx forderte eine umfassende Erneuerung und Reform – und will in einem Jahr berichten, welche konkreten Änderungen unternommen wurden.

Für KDFB-Landesvorsitzende Emilia Müller ein Zeichen: „Als KDFB begrüßen wir sein Bestreben, den Pfad der Reform in der Kirche weiterzugehen. Schon lange drängen wir als Frauenbund auf Umdenken und Veränderung in der Kirche. An erster Stelle stehen die Opfer – Verantwortliche sind aufgefordert, aus ihrem Versagen Konsequenzen zu ziehen, um Betroffenen weiteres Leid zu ersparen. Ob die von Kardinal Marx angesprochenen Veränderungen binnen eines Jahres sichtbar sind, muss sich zeigen.  Es wird nicht leicht, verlorenes Vertrauen in die Kirche wiederherzustellen. Der synodale Weg ist ein Leuchtfeuer in dunklen Zeiten.“

Vergangene Woche hatte ein unabhängiger Bericht zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München-Freising von mindestens 497 Opfern und 235 mutmaßlichen Tätern gesprochen, die Gutachter gehen aber von einem deutlich größeren Dunkelfeld aus. Sie kommen zu dem Schluss, dass Fälle von sexuellem Missbrauch in der Diözese über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt wurden und werfen den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, dem emeritierten Papst Benedikt XVI., persönliches Fehlverhalten vor.

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