Weiterleben

Wir singen in der Karfreitagsliturgie „Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung…“. Was lässt uns da so sicher sein? Weil das einfach zur Karwoche dazu gehört? Weil ich es glaube? Weil ich es hoffe? Für uns Christinnen und Christen gehören der abgrundtief trost-lose Karfreitag und das strahlende, hoffnungsvolle Ostergeschehen untrennbar zusammen: Gerade in der Trauer um einen geliebten Menschen wird die Hoffnung auf Auferstehung zu einem lebens-spendenden Glauben.

Unser Glaube gibt uns Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod.
Unser Glaube gibt uns Kraft für ein Weiterleben nach schwerem Verlust.
Unser Glaube gibt uns Zukunft – auch wenn wir sie selbst noch nicht erkennen können.
Unser Glaube trägt uns. Wir sind von Gott geliebt und in Jesus Christus erfüllt sich diese Zusage. Er hat sich für uns hingegeben und weist uns den Weg in ein neues Leben.

Wenn ich das Bild oben anschaue, drückt es die Hoffnung auf ein Weiterleben für mich aus: In scheinbar unwirtlicher Umgebung beginnt ein kleines Blümchen zu leben. Es streckt seine Wurzeln in die Tiefe und seine Blüte in die Sonne. Es bringt Farbe ins Düstere des tiefen Risses und birgt die Hoffnung auf „mehr“… Mehr Leben, mehr Zukunft …

Vielleicht kennen Sie das Lied „Manchmal feiern wir mitten am Tag“ (Gotteslob GL 472)? Da geht es darum, dass Auferstehung nicht nur an Ostern geschieht, sondern oft „mitten am Tag“… Hören Sie es sich an! Vielleicht fallen Ihnen dann noch mehr Szenarien ein…

Die Erfahrung von Auferstehung mitten am Tag – die wünsche ich Ihnen und mir!

Regina Ries-Preiß