Dank für Speis und Trank

Dank für Speis und Trank! Das klingt in unseren Ohren ziemlich altmodisch… Und auf dem Foto sind auch nicht gerade unsere typischen Lebensmittel zu sehen… Oder doch? Brot gehört immer noch zu den Grundnahrungsmitteln und aus Trauben wird – gerade jetzt im Herbst – leckerer Saft, wahlweise vergoren und zu Wein weiter verarbeitet… Vielleicht ist aber auch Wasser im Becher? Wasser ist Leben – nach wie vor.

Vielleicht geht es Ihnen gerade wie mir: Die erste Kastanie, die ich finde, ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich über leuchtend orange Hokkaidos, über die wunderlichsten Formen von Zierkürbissen, über Federweißen und neuen Wein, über Zwiebelkuchen und Kürbissuppe und über vieles andere mehr…Bunte Blätter zeigen, dass sich die Natur wandelt und auf den Winter vorbereitet. Noch scheint die Sonne, aber kalter Wind und kühle Schauer gehören bereits mit dazu.

Herbst ist Erntezeit. Herbst ist Dank-Zeit: für Gottes vielfältige Schöpfung und die Arbeitsleistung der Menschen, die hinter all dem stehen, was wir zu essen und zu trinken bekommen. Viel davon bleibt für uns unsichtbar, weil wir nicht mehr unmittelbar mit Ernte zu tun haben – hierzulande oder in fernen Ländern. Wir sind es gewohnt, fast alles immerzu zur Verfügung zu haben. Aber ist das normal? – Sie kennen sicherlich die Stelle im Buch Kohelet, wo es im Kapitel 3 zu Beginn heißt: „Für alles gibt es eine Zeit – Zeit für jedes Vorhaben unter dem Himmel: (…) Zeit zu pflanzen und Zeit, Gepflanztes auszureißen.“ (Übersetzung Bibel in gerechter Sprache, BigS)

Vielleicht sollten wir uns öfter dankbar daran erinnern, dass die Natur uns zu verschiedenen Jahreszeiten unterschiedliche Kost-Barkeiten anbietet…

Viele bunte und dankbare Stunden im Herbst wünscht

Regina Ries-Preiß